Die FMT Metallbau AG macht unter anderem Metallelemente für Gebäudefassaden, Geländer und Wintergärten. Ein Besuch in Bettwiesen zeigt: Das Unternehmen verbindet Tradition und Zukunftsgewandtheit. Geschäftsführer Lukas Etter erklärt, wie im Betrieb termingerechtes Arbeiten, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung unter einen Hut gebracht werden.
Geschäftsführer und Inhaber Lukas Etter (Mitte) bespricht mit seinen Mitarbeitern und Lehrlingen den nächsten Arbeitsschritt in der Werkstatt.
Bilder und Video: Mykhailo Zinchenko
In einem Nebenraum der Werkstatt steht auf einem russschwarzen Holzstrunk ein Amboss, mächtig wie der Kopf eines Stiers. Der Inbegriff der Arbeit mit Metall – in Bettwiesen bei der FMT Metallbau AG erfüllt er vor allem noch dekorative Zwecke. Aber nicht nur: «Um ein Stück zu richten benutzen wir ihn schon noch», sagt Inhaber und Geschäftsführer Lukas Etter beim Rundgang durch die Produktionsräume. Zwei Räume weiter ist mit einer dreijährigen CNC-Fräsmaschine modernste Technik im Einsatz. Nicht nur am Maschinenpark der Firma lässt sich zeigen, was die FMT Metallbau AG ausmacht: «Zukunftsgewandt aus Tradition» steht schon als Motto auf der Website des Unternehmens. Auch der Neubau, der die Büros der Konstrukteure und der Verwaltung beherbergt, verbindet den rustikalen Charme von Holz und moderne Architektur mit viel Glas und Metall.
In den letzten Jahren gewachsen
Geschäftsführer Lukas Etter bittet zum Kaffee im Pausenraum. Auch hier dominieren hohe Fenster und warmes Holz. Etter hat die FMT Metallbau AG vor drei Jahren übernommen. Schon ein paar Jahre zuvor hatte ihn der inzwischen verstorbene Werner Kirchmeier gefragt, ob er sich vorstellen könne, seine Nachfolge anzutreten. Etter sagte zu und machte die Meisterschule. «Ich habe schon immer mit dem Gedanken gespielt, selbstständig zu werden», sagt er. Die Metallbaubranche kennt Etter von Kindsbeinen an, schon sein Vater war im Metallbau tätig. Auch die Firma, die er nun übernehmen konnte, kannte Etter durch und durch. Er hat seine Lehre als Metallbauer im Betrieb gemacht, war Monteur und Werkstattleiter.
In den letzten Jahren hat sich die FMT Metallbau AG in verschiedenen Richtungen stark entwickelt. Äusserlich fallen zunächst die Veränderungen am Standort in Bettwiesen auf. Neben dem schmucken Holzgebäude, in dem sich Zeichnungsbüros, Sekretariat und Sitzungsräume befinden, wurde auch eine zusätzliche Fertigungshalle gebaut. Aber auch unter dem Dach ist einiges passiert. Seit Lukas Etter die Firma vor drei Jahren übernommen hat, ist die Firma um 10 Mitarbeiter gewachsen. Von den 24 Mitarbeitenden sind 6 Lehrlinge, die in den Berufen Metallbauer und Metallbau-Konstrukteur ausgebildet werden.
Betriebsrundgang mit Geschäftsführer Lukas Etter:
100 Prozent rezykliertes Aluminium
Einer der Lehrlinge kam von der Frauenfelder «Stiftung Zukunft», die Jugendlichen mit schwierigen Hintergründen den Zutritt zum Arbeitsmarkt ermöglichen will. Ein junger Asylbewerber absolviert zudem gerade ein Praktikum und beginnt im Sommer eine Lehre in Bettwiesen. Damit übernimmt die FMT Metall-Technik auch ein Stück soziale Verantwortung. «Es liegt mir am Herzen, dass auch Junge, die es schwierig haben, eine Chance bekommen», sagt Lukas Etter.
Zurück in der Werkstatt. Neben einer beinahe antik aussehenden, militärgrün lackierten Blechschere steht ein summender Lüftungsturm. Mit seiner Hilfe wird die Abluft aus der Werkstatt gefiltert, bevor sie wieder in den Raum strömt. Mit der Luft wird zudem die Werkstatt geheizt. Der Filterturm ist nicht die einzige Einrichtung im Haus, die zu einer nachhaltigen Produktionsweise beitragen soll. Auf dem Dach des Neubaus produziert eine Photovoltaik-Anlage mit 30 Kilowatt Leistung Strom. In der Fenster- und Türproduktion verarbeitet die FMT Metallbau AG 100 Prozent rezykliertes Aluminium.
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Erfolgreiche Umstellung auf 3D-Zeichnen
Bauleitungsbüros, Unternehmungen, aber auch die Kantone und Gemeinden zählen zu den Kunden der FMT Metallbau AG. Für die Stadt Wil hat das Bettwiesener Unternehmen zum Beispiel die Oblicht-Sanierung im Ebnet-Saal Bronschhofen gemacht. Die Produktpalette umfasst alles, was in Gebäuden aus Metall ist: Geländer, Türen, Brandschutztüren, Fassaden aus Stahl und Glas. Aber auch Wintergärten und Verglasungen für Privatkunden führt das Unternehmen durch. Die termingerechte Ausführung der Arbeiten nehme in der Firmenphilosophie einen hohen Stellenwert ein, sagt Etter. «Wenn wir sagen, am Mittwoch kommen wir, um das Geländer zu montieren, dann sollte das Geländer bis Donnerstag fertig sein.» Wenn Etter über Metall als Material spricht, drückt auch die Leidenschaft durch. «Metall ist unglaublich vielseitig, es ist stabil und wertbeständig. Metall kann aber auch filigran sein.»
In Sachen Digitalisierung geht das Bettwiesener Unternehmen mit der Zeit. In den Konstruktionsbüros wird nur noch in 3D gezeichnet. Zumindest in der Projektierungsphase gehören mit riesigen Plänen bedeckte Tische zur Vergangenheit. «Früher musste man sich 3D vorstellen. Heute können wir den Kunden interaktive Modelle zuschicken», sagt Etter. Die Umstellung auf das 3D-Zeichnen konnte dank intensiver Schulungen mit dem bestehenden Personal erfolgen. «Manche unserer Konstrukteure haben davor 20 Jahre 2D gezeichnet», betont Etter. Ihm sei es wichtig, technologisch am Puls der Zeit zu sein. «Auch die Mitarbeitenden schätzen es, wenn sie sehen: Hier wird etwas investiert, hier geht es vorwärts.»